Corona-Krise – so geht es jetzt sinnvoll für Ihr Unternehmen weiter

Nach der Corona-Krise ist eine klare Strategie entscheidend, um das Unternehmen wieder in Gang zu bringen. Priorisieren Sie die Wiederherstellung der Liquidität und überlegen Sie, wie Sie Ihr Angebot an die veränderten Kundenbedürfnisse anpassen können. Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Finanzen zu organisieren und Ihr Marketing zu stärken.

Von
Dagmar Schulz
16. April 2020
Minuten
Wie geht es für Selbstständige in der Krise weiter?

Inhaltsübersicht

Für viele Selbstständige stellt sich jetzt die Frage: Wie komme ich gut aus der Krise? Wie schaffe ich es, mein Unternehmen bestmöglich wieder in Gang zu bringen, um „danach“ erfolgreich durchstarten zu können? Trotz finanzieller Unterstützung von Bund, Ländern und ggf. Banken dürfte es bei vielen Unternehmen nach Aufhebung des Lockdowns in erster Linie um die Wiederherstellung der Liquidität gehen, denn auch die Hilfen und eventuelles Erspartes sind irgendwann aufgebraucht. Was Unternehmer jetzt brauchen, ist eine Strategie, ein konkreter Plan, was wann zu tun ist. 

Raus aus der Schockstarre

Viele von der Corona-Krise betroffene Betriebe sind in eine Art Starre verfallen, aus der sie nur schwer wieder herausfinden. Womit fängt man an, wenn es an so vielen Ecken brennt? Wie löst man die Schockstarre auf? Indem man einen kleinen, ersten Schritt geht. Indem man mit den Punkten anfängt, die naheliegen. Setzen Sie Prioritäten und konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Sammeln Sie Ihre Gedanken und schreiben Sie sie auf einen Zettel. Ob Sie dabei direkt priorisieren und z. B. chronologisch vorgehen oder erst einmal alles durcheinander aufschreiben, was Ihnen einfällt, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass der Plan am Ende geordnet ist und eine Strategie enthält, welche Aufgaben am dringendsten sind und in welchem Zeitrahmen sie erledigt werden müssen. 

Tipp: Falls Sie Anregung für Ihren After-Corona-Plan benötigen, hilft Ihnen vielleicht Ihr Businessplan weiter. Dort finden Sie alle wichtigen Eckpunkte, um die Sie sich kümmern sollten, daran hat sich zunächst einmal nichts geändert. Sie haben nie einen Businessplan gemacht? Dann ist dies vielleicht genau der richtige Zeitpunkt, das nachzuholen bzw. wesentliche Punkte einmal ganz genau und in Ruhe (neu) zu durchdenken.  
Ihr Businessplan hilft Ihnen beim Sortieren von Gedanken, gibt eine logische Richtung vor und ist auch bei Gesprächen mit der Bank o. Ä. enorm wichtig.

Schon an dieser Stelle denken Sie beim Lesen: Was? Ich habe Sturm in der Firma und soll jetzt einen Businessplan verfassen!? Bitte –  auch an dieser Stelle Ruhe bewahren denn in dieser aktuellen Situation ist es für fast alle Selbstständigen wie eine Existenzgründung 2.0.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst, vielleicht lief alles bislang super, Sie sind absoluter Spezialist in Ihrem Fach. Aber gibt es keinen Businessplan oder sonst irgendeine Planung, fehlt die Strategie. 

Bringen Sie Ordnung in Ihre Finanzen

Für die meisten Selbstständigen ist die Wiederherstellung der Liquidität und das Generieren von Umsatz oberste Priorität. Um eine Strategie für dieses Ziel festzulegen, müssen Sie Ihre Finanzen im Griff und vor allem im Blick haben. Ihre Buchhaltung ist leicht chaotisch? Das ist doch ein prima Ansatzpunkt, um zu starten. Denn Sie werden schon viel klarer sehen, wenn Sie Ordnung in Ihre Rechnungen etc. gebracht haben. Bereiten Sie Ihre Unterlagen für den Steuerberater vor – unter Umständen ist dies wichtig, um eine Förderung/Soforthilfe/einen Kredit zu beantragen. Aber auch für Sie selbst ist es hilfreich, wenn Sie genau wissen, wo Sie stehen. Denn nur so können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen, um eine eventuelle Schieflage auszugleichen. 
Prüfen Sie, wie es mittelfristig um Ihre Finanzen steht und wie die Zeit nach der Krise aussieht. Erstellen Sie mindestens für das laufende und folgende Geschäftsjahr eine Planungsrechnung mit Blick auf die erwartete Entwicklung.

Prüfen Sie z. B., ob fällige (regelmäßige) Zahlungen ausgesetzt oder reduziert werden können. Krankenkassen, Vermieter, Kreditinstitute, Finanzamt – im Moment lohnt es sich immer, nachzufragen. Mitunter verschafft Ihnen das die nötige Luft, um notwendige Investitionen für die Zeit nach der Krise zu tätigen. 

Bei Gesprächen mit Finanzinstituten und Behörden kann es sich u. U. vorteilhaft auswirken, wenn Sie eine professionelle Beratung hinzugezogen und einen Finanzplan bzw. eine eigene 
Krisenstrategie erstellt haben.

Zu Stärkung der Finanzen gibt es aktuell Sonderkredite der KFW: Informationen KFW Kredite.

Tipp: Nutzen Sie die zu 100 % geförderte Beratung durch einen BAFA-gelisteten Unternehmens- bzw. Existenzgründungsberater. Die Beratung ist im Moment für Unternehmer komplett kostenfrei. Weitere Informationen dazu finden Sie weiter unten. 

Können Sie aus der Krise einen Nutzen ziehen?

Viele Unternehmer wurden durch die Corona-Krise quasi gezwungen, Arbeitsprozesse und Angebote umzustellen. Durch die Beschränkungen und die Angst vor Ansteckung hat sich das Kundenverhalten in vielen Branchen grundlegend geändert. Viele Unternehmer haben bereits das Beste aus der Situation gemacht und sich angepasst – um so zumindest einen Teil der Verluste abzufedern. 

Jetzt müssen Produkte angepasst, Prozesse aufgebaut und Kampagnen geplant werden, die eine Sonderkonjunktur kontinuierlich dauerhaft mitnimmt. Gastronomiebetriebe haben sich auf Take Away-Kunden eingestellt und ihr Angebot angepasst. Textilbetriebe produzieren Gesichtsmasken, Apotheken stellen eigenes Desinfektionsmittel her. Es gibt unzählige Beispiele, wie Unternehmer die Krise genutzt haben, um auf die geänderte Kundennachfrage positiv zu reagieren. Sicher lässt sich daraus auch nach dem Ende der Beschränkungen etwas für die Zukunft mitnehmen. Was braucht der Kunde genau jetzt? Was kann ich davon auch in Zukunft anbieten, vielleicht in abgeänderter Form? Werden einige (Online-)Services die Krise überdauern, weil der Kunde es einfach bequemer und praktischer findet?

Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um das das Produktportfolio radikal zu hinterfragen. Dazu müssen vor- und nachgelagerte Lieferketten, einschließlich die der Vorlieferanten über die Wertschöpfungsstufen hinweg bis zum Kunden auf Herz und Nieren geprüft werden. 
Selbst das vermeintliche Ergebnis, dass die eigene Belieferung nicht oder wenig gefährdet ist, kann unter Umständen trügen. Dazu sollten freie Kapazitäten nicht als „Quasi-Urlaub“ gesehen werden. Für Fortbildung im Bereich Software, Digitalisierung und Marketing ist jetzt der richtige Zeitpunkt.

Auch innerhalb von Unternehmen hat sich vieles geändert. Haben Sie Ihren Mitarbeitern ermöglicht, von zu Hause aus zu arbeiten? Wenn das gut geklappt hat, würde sich Ihr Team vielleicht auch nach Corona über den einen oder anderen Tag im Homeoffice freuen. Gleitzeit hat gut funktioniert? Wieso nicht beibehalten? Sie haben Ihre Mitarbeiter mehr in Entscheidungsprozesse eingebunden, mehr kommuniziert als früher? Das ist großartig, bleiben Sie dabei. Zufriedene Mitarbeiter sind nachgewiesenermaßen effizienter und produktiver und eher bereit, eine Stunde mehr zu arbeiten. Mal davon abgesehen, dass sie einfach glücklicher sind und das wirkt sich positiv auf das ganze Unternehmen aus. 

Endlich Zeit fürs Marketing

Eine nicht vorhandene Nachfrage lässt sich – leider – auch mit Rabatten nicht ankurbeln. Versuchen Sie also nicht, unnötig Rabatte zu vergeben und um jeden Preis Umsatz zu generieren, wenn die Nachfrage nicht da ist. Das macht nur unnötig das Preisniveau kaputt. Auf der anderen Seite steht im Moment alles im Zeichen der Liquiditätssicherung. Dort, wo noch die Möglichkeit besteht, Umsatz zu generieren, sollten die Chancen genutzt werden. 

Hier sind selbstverständlich auch außergewöhnliche Rabatte erlaubt, wenn dies notwendig sein sollte. Wichtig ist, den Kunden klar zu kommunizieren, dass der Sonderrabatt aufgrund der Corona-Krise gewährt wird. Eine Alternative können auch z. B. Naturalrabatte in Form von Zusatzleistungen sein. So kann verhindert werden, dass die Kunden auch nach der Krise auf das hohe Rabattniveau bestehen. Das Einkaufsverhalten wird sich nach COVID-19 ändern, so wie die Menschen und ihre Einstellung zu Konsum.

Haben Sie Ihre Marketingstrategie im laufenden Tagesgeschäft vernachlässigt? Sollte die neue Website nicht schon lange fertig sein? Der Webshop überarbeitet? Jetzt ist der ideale Zeitpunkt dafür, sich um diesen Aspekt zu kümmern. Diese Chance kommt, so grotesk es klingt, (hoffentlich) nicht so schnell wieder. Gerade weil sich das Einkaufsverhalten der Kunden stark geändert hat, könnte ein Update, eine Aktualisierung im Onlinebereich nicht schaden. Prüfen Sie, welche Werbemittel noch auf dem neusten Stand sind und welche Sie überarbeiten sollten. Sie müssen ja gar nicht alles selbst machen, dafür gibt es Profis für Web (-Design) und Text. Wichtig ist, dass Sie Prozesse anschieben und die Zeit, in der es vielleicht nicht ganz so viel im Tagesgeschäft zu tun gibt, effektiv für Ihr Business nutzen. Wenn es erst einmal wieder richtig losgeht, sind Sie voll eingespannt und schieben wichtige Dinge erneut auf. Daher besser die Gunst der Stunde nutzen und Punkte von Ihrer to-do-Liste abhaken.

Wie kann ich mich in Zukunft besser auf Krisen vorbereiten?

Kaum ein Unternehmen ist nicht in irgendeiner Form von der Corona-Krise betroffen und für die meisten Selbstständigen ist dies der erste richtige Stresstest. Lernen Sie daraus und ziehen Sie die richtigen Schlüsse für die Zukunft.  Eine Krise lässt sich immer auch positiv sehen, wenn man sie als Vorbereitung auf künftige Schwierigkeiten betrachtet. Notieren Sie, was Sie demnächst anders machen möchten. Leiten Sie schon jetzt Prozesse ein, um für künftige Krisen besser gerüstet zu sein. Es ist nicht auszuschließen, dass es in den kommenden Jahren aufgrund der Globalisierung zu weiteren Pandemien kommt. Und selbst wenn nicht, wird Sie bei guter Vorbereitung ein Wegfall von Einnahmen nicht mehr aus der Bahn werfen. Wenn Sie einen Plan B in der Schublade liegen haben, gibt Ihnen enorme Sicherheit – ob Sie ihn je benötigen oder nicht. 

Nach der Corona-Krise ist vor der nächsten Krise – ein Stresstest mit wertvollen Erkenntnissen. Wir Menschen vergessen schnell, der alte Trott stellt sich schnell wieder ein. Doch die Krise hat Gutes und Chancen, wenn wir daraus Gelerntes extrahieren. Wenn irgendwann der Normalbetrieb wieder einsetzt, gilt es, die „lessons learned“ für einen Schubladen-Krisenplan zu sichern und wertvolle Erfahrungen in das Tagesgeschäft zu übernehmen. 

1a-STARTUP Unternehmens- und Corona-Krisenberatung – 100 % Kostenübernahme mit BAFA-Förderung 

Um Selbstständigen in dieser Situation Hilfestellungen aus der Krise zu ermöglichen, kann mit einer vollständigen Beratungsförderung durch die BAFA eine individuelle Unternehmensberatung in Anspruch genommen werden.

Beratungsthemen können z. B. sein:

  • persönliche EXIT-Strategie des Unternehmens aus der Krise entwickeln,
  • neue Ansätze und Geschäftsfelder entwickeln,
  • um die Ecke denken,
  • Marketing-Ideen zur Kundengewinnung erarbeiten,
  • Umgang mit schwieriger (Ausnahme-) Situation für Führungskräfte und Mitarbeiter,
  • Liquidität wiederherstellen,

um die eigene Existenz wieder in sicheres Fahrwasser zu führen, so dass wieder nachhaltiges 
Wachstum und mehr Umsatz entstehen.

Erfolg ist planbar, und immer eine logische Konsequenz von richtigem Handeln und Tun.Die Beratung erfolgt online, telefonisch oder persönlich in den eigenen Büroräumen in Düsseldorf (unter Einhaltung der Hygiene-Empfehlungen).

Dagmar Schulz, Inhaberin von 1a-STARTUP, ist seit 2009 Unternehmens- und Existenzgründungsberaterin und beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) mit der Berater-ID 130409 gelistet. Durch die Fördermittel der BAFA haben von der Corona-Krise betroffene Selbstständige, insbesondere Einzel- und Kleinunternehmer sowie Freiberufler, die Möglichkeit, eine kostenfreie individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Beratung wird mit 4000 Euro gefördert, ohne Eigenanteil. Wir übernehmen dabei die komplette Abwicklung und Abrechnung der Fördermittel für Sie. Diese erfolgt am Ende zusammen mit dem Beratungsbericht direkt über die Fördermittelstelle des BAFA. Sie müssen also nicht in Vorleistung gehen. Weitere Informationen: hier.

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