„Wie naiv kann man sein? Das passiert doch nur älteren Menschen, MIR ganz sicher nicht.“ Fakt ist: Es kann absolut jeden treffen, denn die Betrugsmaschen werden immer raffinierter, besonders im Internet. Aber auch „offline“ kann es ganz schnell gehen und mehrere hundert oder sogar tausend Euro sind futsch.
Wir stellen einige Betrugsmaschen vor und geben Tipps, wie Sie sich als Selbstständiger vor Schäden und Verlusten durch Betrüger schützen können.
Man kennt das: Oft muss es schnell gehen, weil man jede Menge Papierkram zu erledigen hat und da liegt die Versuchung nahe, Dinge abzukürzen. Anstelle das Jahr 2019 auszuschreiben, hat man es dann bei der 19 belassen, also z. B. 20. Januar 19 bzw. ´19. Jeder weiß, was gemeint ist und man denkt nicht weiter darüber nach.
In diesem Jahr aber ist beim Abkürzen des Datums Vorsicht geboten! Schreiben Sie die 2020 immer aus, egal ob handschriftlich oder digital. Wenn Sie nämlich nur 20 schreiben, lassen sich dahinter ganz leicht zwei Ziffern nachträglich ergänzen und schon haben Sie mitunter ein Riesenproblem. Ein Beispiel: Sie vereinbaren eine Rückzahlung auf Raten (an einen Lieferanten o. Ä.) ab dem 23.03.2020. Wenn Sie jetzt nur 23.03.20 schreiben, könnte jemand daraus 2019 machen und schon wären Sie mit Ihrer Zahlung viele Monate im Rückstand. Natürlich müsste es Ihr Gegenüber darauf anlegen und wir gehen gerne vom Besten im Menschen aus – aber wenn man so eine Falle grundsätzlich verhindern kann, sollte man es tun. Erst recht, wenn es sich eigentlich um Faulheit/Ungenauigkeit handelt und nicht viel Zeit kostet, es direkt richtig zu machen.
Besonders wichtig ist das Ausschreiben der Jahreszahl bei Quittungen, Verträgen, Urkunden, Gutscheinen oder Schecks. Um immer auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie die Jahreszahl aber einfach überall ausschreiben. Machen Sie es Betrügern nicht unnötig leicht.
Vielleicht haben Sie auch schon einmal Post vom Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) erhalten mit einer Zahlungsaufforderung für das Eintragen einer Marke oder eines Gebrauchsmusters. Sie haben dort gar keinen Markenschutz beantragt? Dann sind Sie wahrscheinlich zum Adressaten einer beliebten Betrugsmasche geworden, die viele Selbstständige trifft. Der Absender kann auch ETPR (EUROPEAN PATENT AND TRADEMARK REGISTER) oder TPP (Trademark & Patent Publications) heißen – der Trick ist der gleiche.
Ähnliches kann Ihnen auch mit gefälschter Post von Presseportalen passieren, auf denen Sie angeblich Presseberichte geschaltet haben. Oder Sie bekommen einen Brief vom Gewerberegistrat bzw. von der Gewerbeauskunft-Zentrale.de zur angeblichen Erfassung gewerblicher Einträge. Darin werden Sie dann aufgefordert, Daten über sich und Ihr Unternehmen anzugeben und ein Angebot über eine Eintragung zwecks Empfehlung anzunehmen. Diese ist natürlich mit Kosten verbunden. Hellhörig sollten Sie auch werden, wenn Sie Post von Messe- oder anderen Veranstaltern erhalten mit der Bitte, die bald ablaufende Gültigkeit der Teilnahme zu verlängern.
In Zeiten des Internet haben sich Betrüger unserem Online-Verhalten angepasst. Sogenannte Phishing-E-Mails, die aussehen, als kämen Sie z. B. von Amazon oder ebay, enthalten mitunter Anhänge, die einen Virus auf den Computer einschleusen, sobald man sie herunterlädt. Mal eben schnell die angehängte Rechnung ansehen und schon hat man sich einen Trojaner o. Ä. eingefangen. Dieser kann dann Daten ausspähen oder Ihre eigenen Dateien so verschließen, dass Sie sie nicht mehr öffnen können. Um wieder Zugang zu Ihren Dateien zu erlangen, verlangen die Betrüger nicht selten hohe Summen. Wenn Sie gerichtlich dagegen vorgehen, dauert es oft sehr lange und nicht immer können Ihre Daten gerettet werden. Loggen Sie sich immer auf den Original-Websites ein und schauen Sie sich dort Ihre Bestellungen etc. an, E-Mail-Anhänge sind nicht immer sicher.
Doch auch der Besuch von Ihnen bekannten Websites ist nicht zu 100 % ungefährlich. Besonders beim Onlinebanking heißt es: Augen auf! Diese Seiten können wie Mails komplett gefälscht sein und Ihnen dabei völlig unauffällig vorkommen. Sie loggen sich mit Ihren sensiblen Zugangangsdaten ein und landen direkt auf der Seite der Betrüger. Tätigen Sie dann eine Überweisung und bestätigen das Ganze mit einer TAN-Nummer, haben die Betrüger alles, was sie benötigen, um Ihr Konto leerzuräumen.
Ganz ausschließen lässt sich das Risiko nicht, auf so eine miese Masche hereinzufallen. Es ist auf jeden Fall wichtig, seinen Computer so gut es geht mit entsprechenden Programmen zu schützen. Damit lassen sich die meisten Viren und Trojaner aufspüren und unschädlich machen. Für den Verlust von Daten oder Geldverlust durch Phishing gibt es darüber hinaus Versicherungen, die Schäden bis zu einer bestimmten Höhe abdecken.
Wenn Sie als Einzelkämpfer Ihr Unternehmen managen, werden Ihnen Ungereimtheiten in den meisten Fällen auffallen. Sie können schnell nachsehen, ob Sie wirklich mit Rechnungen im Rückstand sind, ob Sie wirklich einen Online-Presseartikel in Auftrag gegeben oder den Schutz einer Marke beantragt haben. Sollten Sie in der Vergangenheit bereits mit dem „echten“ Adressaten, z. B. dem DPMA, zu tun gehabt haben, können Sie ganz leicht die Logos, Adresse etc. vergleichen und ggf. eine Auftragsnummer vergleichen. In der Regel wissen Sie über alle Abläufe Bescheid und können Fälschungen schnell identifizieren und dann getrost ignorieren.
Etwas mehr Vorsicht sollten Sie walten lassen, wenn jemand anders Ihre Post bearbeitet und vielleicht sogar die Befugnis hat, Überweisungen für Ihr Unternehmen zu tätigen. Briefen Sie Ihre Mitarbeiter dahingehend, eingehende Post sorgfältig zu prüfen und nicht einfach Rechnungen zu begleichen, nur weil eine dringende Frist angegeben ist oder sogar eine Mahnung vorliegt. Nur wenn sie ganz sicher sind, sollten Ihre Mitarbeiter Daten rausgeben und Zahlungen vornehmen.
Oft reicht schon ein Blick ins Internet aus, um andere Betroffene von gleichen Betrügereien ausfindig zu machen. Wann immer also Unsicherheit herrscht: Besser einmal mehr checken, als Geld zu verlieren, dass Sie so schnell nicht wiedersehen.
Letztendlich hilft Ihnen in vielen Fällen schon der gesunde Menschenverstand weiter, um zu merken, dass etwas nicht stimmt. Öffnen Sie nichts in Eile und erledigen Sie keine Überweisungen, wenn Sie im Stress sind. Lassen Sie sich von angeblichen Fristen oder anderen drohenden Konsequenzen nicht unter Druck setzen und erledigen Sie alles immer in Ruhe und überlegt. Es kostet Sie sonst hinterher garantiert viel mehr Zeit, jede Menge Nerven – und mitunter bares Geld.
Nicht immer sind es Betrugsmaschen, die gerade Existenzgründern zu Beginn zum Verhängnis werden. Auch in den Bereichen Finanzierung, Steuern, Buchhaltung oder Genehmigungen lauern Fallstricke, die man verhindern kann, wenn man richtig informiert ist. Als Gründer kann man nicht alles wissen – man sollte aber wissen, wen man bei Unsicherheiten fragen kann. Zum Beispiel Dagmar Schulz von 1a-STARTUP. Starten Sie Ihr Business gleich richtig und lassen Sie sich kompetent beraten. Dann haben Sie die besten Chancen, die gängigsten Fehler zu vermeiden und mit Ihrem Unternehmen erfolgreich durchzustarten.
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